Mit 14 Jahren habe ich das erste Mal „Gefährliche Geliebte“ von Haruki Murakami gelesen und seitdem habe ich so gut wie alle Bücher des japanischen Schriftstellers verschlungen. Es mag platt klingen, aber seine Bücher sind einfach abgefahren. Das trifft es.

 

Der Leser taucht in eine andere Welt ein, das mag auch daran liegen, dass seine Geschichten in Japan spielen. Oft passieren außergewöhnliche, mystische Dinge, mit denen der Protagonist, der meist ziemlich durchschnittlich ist, konfrontiert wird. Mein absolutes Lieblingsbuch: „Die Chroniken des Aufziehvogels“. Die Hauptfigur ist Toru Okada, ein Mann, der seinen Job als Rechtsanwalt gekündigt hat. Zuerst verschwindet der Kater, dann seine Frau, plötzlich wirken in der Metropole Tokyo noch viel stärkere, geheime Kräfte, die sich Toru Okada nicht in seinen kühnsten Träumen vorstellen kann. Er gerät in eine andere Welt, die verlockend und bösartig zugleich ist. Auch ein Brunnen, der sich in der Nähe seines Hauses befindet, spielt dabei eine wichtige Rolle. Murakami nimmt den Leser mit auf eine ungewöhnliche Reise, ständig gibt es etwas Neues zu entdecken. Dabei bleibt Murakami stets seinem eigenen Stil treu – unverwechselbar, einzigartig.

Ich habe immer an Murakami, der heute 72 Jahre alt ist, seine Klarheit und Geradlinigkeit bewundert. Er wusste, was er im Leben möchte und ist konsequent seinen Weg gegangen. Sehr anschaulich beschreibt er das in seiner Biographie „Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede“. Er ist unangepasst, ein Solitär – das imponiert mir. Ende der Siebzigerjahre eröffnete er in Tokyo eine Jazzbar, obwohl ihm jeder davon abriet. Als die Jazzbar gut lief, besuchte der große Baseball-Fan ein Spiel, wo ihn ein Baseballschlag derart inspirierte, dass er Schriftsteller werden wollte. Gesagt, getan. Von da an widmete er sich nur noch dem Schreiben.

Wegen Murakami habe ich einen Buchclub gegründet. Gerade lesen wir „Die Ermordung des Commendatore Band 1: Eine Idee erscheint“. Und auch hier kann ich sagen, es ist spannend, unheimlich – einfach abgefahren.

Warum Haruki Murakami der beste Schriftsteller ist

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