Eine dunkle Prophezeiung; ein Mann, der mit Katzen sprechen kann; Blutegel, die vom Himmel regnen. Das alles passiert im Roman „Kafka am Strand“ des Schriftstellers Haruki Murakami. Der Leser begibt sich auf eine surreale Reise, deren Ende nicht vorhersehbar ist.

Foto: btb Verlag

Im Mittelpunkt der Handlung steht Kafka Tamura. An seinem 15. Geburtstag reißt der Junge von zu Hause aus, um vor der Prophezeiung seines Vaters zu fliehen. Diese besagt, ganz nach Ödipus, dass er seinen Vater töten und mit seiner Schwester und Mutter, welche die Familie vor vielen Jahren verlassen haben, schlafen werde. Auf der Insel Shikoku zieht es ihn in eine ganz besondere Bibliothek, in welcher er den Mitarbeiter Oshima und die Bibliotheksleiterin Saeki kennenlernt. Die Frau übt eine ganz besondere Anziehungskraft auf Kafka Tamura aus und er verfällt ihr immer mehr.

In dem zweiten Handlungsstrang geht es um den älteren Herren Nakata. Er hat durch ein Ereignis während des Zweiten Weltkrieges sein Gedächtnis verloren sowie die Fähigkeit zu schreiben und zu lesen. Dafür kann er mit Katzen sprechen und vorhersagen, dass es Blutegel und Fische regnen wird. Er lebt von einer kleinen Rente und verdient sich nebenbei etwas Geld, indem er weggelaufene Katzen sucht und diese den Besitzern wieder zurückbringt. Er ist getrieben von rätselhaften Aufträgen, indirekt tötet er den Vater von Kafka Tamura. Zeitgleich wacht Kafka Tamura blutüberströmt irgendwo im Wald auf. Was hat das wohl zu bedeuten?

Der ältere Nakata muss nach dem Mord so schnell wie möglich aus der Stadt verschwinden. Während seiner Flucht steht ihm der Truckfahrer Hoshino zur Seite, der ihm bei seinen teils sehr kräftezehrenden Aufgaben hilft. Nakata muss den magischen Eingangsstein finden und umdrehen, nur so kann er Kafka den Zugang zum Seelenreich ermöglichen. Danach muss Nakata der Bibliotheksleiterin Saeki den Mord an Kafkas Vater mitteilen. Saeki gibt nun zu, was sie als 20-Jährige gemacht hat.

Dieses Buch ist sonderbar, surreal, für mich ist es auch eine Ode an die Außenseiter. Am besten hat mir der ältere Nakata mit seiner liebenswürdigen Art gefallen. Im Zusammenspiel mit Toshino geben die beiden ein wunderbares Team ab. Ich hatte schon einmal geschrieben, dass die Bücher von Murakami abgefahren sind. Es ist einfach schön zu lesen, auf was für Ideen Murakami in seinen Geschichten kommt.

Der japanische Schriftsteller ist übrigens ein großer Katzenliebhaber. Haruki Murakami designte einst eine T-Shirt-Kollektion für das japanische Modelabel Uniqlo. Auf einem T-Shirt ist eine Katze abgebildet, die an einem Tisch sitzt. Auf der Rückenseite steht ein Zitat des Bestseller-Autors: „Bücher, Musik und Katzen sind seit langem meine Freunde.“

Buch des Monats: „Kafka am Strand“ von Haruki Murakami

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