Ich habe nichts gegen ein gutes Buch, es erweitert den Horizont und man träumt sich in fremde Welten. Ich werde diesen Monat das Buch „Dann schlaf auch du“ von der französisch-marokkanischen Schriftstellerin Leila Slimani vorstellen. Buch mit absolutem Suchtfaktor.

 

Leila Slimani gewann 2013 den Prix Goncourt 

Auf die französisch-marokkanische Schriftstellerin Leila Slimani bin ich über ein Interview mit ihr in der „Neuen Zürcher Zeitung“ gestoßen. In der Überschrift des Artikels wurde sie mit folgenden Worten zitiert: „Frauen müssen ihren inneren Engel töten. Dieses kleine Mädchen, das lieb und nett ist und immer zuerst an die andern denkt.“ Ich dachte mir: „Die gefällt mir. Mal schauen, was sie sonst noch so sagt.“ Ich wusste bis dato nicht, dass sie in Frankreich bereits ein gefeierter Star ist und 2013 mit dem Prix Goncourt für ihren Roman „Dann schlaf auch du“ ausgezeichnet wurde.

Nachdem ich sie nach dem Lesen des Interviews für ziemlich cool befand, kaufte ich mir besagtes Buch – und der Inhalt hat es in sich, denn in der Geschichte tötet eine Nanny die ihr zwei anvertrauten Kinder.  Worum geht es grob? Myriam und Paul leben in einer schicken Altbauwohnung in Paris mit den Kindern Mila und Adam. Der Vater ist Musikproduzent, die Mutter studierte Juristin, die nach dem zweiten Kind wieder arbeiten will. Also begeben sich die beiden auf sorgfältige Suche nach einer Nanny und werden mit Louise fündig. Sie ist selbst Mutter einer erwachsenen Tochter, sie kann sehr gut mit den Kindern, schmeißt den Haushalt der Familie, kocht für sie. Sie wird immer unentbehrlicher.

Erster Satz aus Slimanis Buch „Dann schlaf auch du“: „Das Baby ist tot“

Schon am Anfang des Buches lautet der erste Satz „Das Baby ist tot.“ Der Leser erfährt gleich, dass zwei Kinder gestorben sind und dass die Nanny sie umgebracht hat. Aber gerade deshalb möchte man wissen, wie es zu dieser grausamen Tat kommen konnte. Dies erzählt Slimani nun in Rückblenden. Es geht um das Verhältnis der Nanny zu den Eltern, bestimmte Situationen, die zumindest ein Stirnrunzeln verursachen, die unterschiedlichen sozialen Schichten, aus der die Nanny und die Eltern kommen. Nüchtern und schnörkellos ist es geschrieben, weder bewertet noch urteilt die Autorin über die Handlungen ihrer Protagonisten.

Zu viel möchte ich nicht verraten, aber ich habe es an einem Abend weggelesen. Die Inspiration beruht übrigens auf wahren Begebenheiten, die sich allerdings in den USA zutrugen. In New York tötete 2012 eine Nanny zwei Kinder.

Buch des Monats: „Dann schlaf auch du“ von Leila Slimani

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